16.11.2023

Holz ist kein Erdöl

Berlin, 16.11.2023: Das Diskussionspapier des Deutschen Biomasseforschungszentrums zu einem CO2-Preis für Holzenergie kritisiert Bernd Heinrich, Vorstand im Fachverband Holzenergie (FVH), scharf: „Der Vorschlag für einen CO2-Preis auf Holz ist absurd und völlig unbrauchbar. Die Holzenergie in Deutschland fügt der Atmosphäre unterm Strich kein CO2 hinzu, denn es ist Bestandteil eines biogenen Kreislaufs, welcher auf strikt nachhaltiger Waldbewirtschaftung basiert. Ein CO2-Preis für erneuerbare Energie aus Holz würde effektiven Klimaschutz und einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien konterkarieren und für die bisherige Energiegesetzgebung einen Scherbenhaufen bereiten. Der CO2-Preis auf fossile Energieträger stellt eines der wichtigsten Lenkungsinstrumente der Klima- und Energiepolitik dar und würde bei Anwendung auf erneuerbare Energien ad absurdum geführt. Holz ist schließlich kein Erdöl, sondern die wichtigste erneuerbare Energieform Deutschlands.“ Heinrich erinnert daran, dass fast 30 Prozent der gesamten erneuerbaren Energien Deutschlands aus nachhaltig erwirtschaftetem Holz stammen und bei der erneuerbaren Wärme der Anteil bei zwei Dritteln liege. Insgesamt war die Wärmeversorgung Deutschlands 2022 noch zu rund 83 Prozent fossilbasiert.  

Die hocheffiziente Nutzung von Restholz aus dem Wald oder der Landschaftspflege gehört bereits zum Leitbild des FVH. Der CO2-Preis ist dafür aber ein ungeeignetes Instrument. Der FVH-Vorstand kritisiert, dass die Kosten- und Akzeptanzfrage außen vorgelassen werde und Millionen Verbraucher und Unternehmen, die sich für Klimaschutz mit Holz entschieden hätten, von dem Vorschlag unnötig belastet würden: „Komplett außer Acht lässt der Vorschlag auch die Akzeptanz für die Wärmewende, die bereits durch die monatelange Diskussion zum so genannten Heizungsgesetz deutlich gelitten hat. Anstatt nicht nachvollziehbarer Querschüsse auf die Wärmewende brauchen Bevölkerung und Wirtschaft eine klare Zielsetzung und verlässliche Rahmenbedingungen.“ 

Hintergrund:  

Das bei der energetischen Holznutzung freiwerdende biogene CO2 stammt aus dem Kreislauf von Atmosphäre und Biosphäre. Bei der energetischen Nutzung wird nur die Menge an CO2 freigesetzt die zuvor im Wachstum gebunden wurde und anderweitig auch bei der Verrottung ohne Energienutzung frei würde. In Deutschland werden zur Energienutzung rund 27 Prozent Derbholz aus Wald und Garten genutzt, gefolgt von Altholz (22,5 Prozent), Sägeresten (15,4 Prozent), Waldrestholz (10,9 Prozent), Material aus der Landschaftspflege (8,5 Prozent) und restliche Holzsortimente wie Rinden oder Schwarzlauge. 

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