Berlin, 27. Juni 2019. Die Bioenergieverbände haben heute gemeinsam Stellung bezogen zum Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), den die Bundesregierung vor kurzem vorgelegt hatte. Dieser manifestiert abermals, dass die Bundesregierung die Wärmewende im Gebäudesektor nicht konsequent anheizt und damit den selbstgesetzten Klimazielen wieder nicht näher kommt. Für das gemeinsame Hauptstadtbüro der Bioenergieverbände stellt der GEG-Entwurf vor allem für die Bioenergie erneut eine verpasste Chance dar.
Mit dem Entwurf sollen das Energieeinspargesetz, die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) in einem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammengeführt werden. Diese Vereinfachung des gesetzlichen Rahmens wird von den Bioenergieverbänden grundsätzlich befürwortet. Ebenfalls ist zu begrüßen, dass die bisherigen technologiespezifischen Regelungen zur Wärmeerzeugung aus Holz, die sich im Wesentlichen bewährt haben, fortgeführt werden. Nichtsdestotrotz hat die Bundesregierung hier eine weitere Möglichkeit vertan, die Wärmewende entscheidend voranzutreiben, und vernachlässigt dabei bewährte erneuerbare Optionen wie Biogas, Holz oder andere Biomassen.
Anders
als ursprünglich geplant wurde die bestehende Stromgutschriftmethode
zur Berechnung des Primärenergiefaktors für Wärme aus
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) beibehalten. Dadurch setzen
die Faktoren weiterhin kaum Anreize, in Wärmenetzen Erneuerbare Energien
einzusetzen. Außerdem wird bei der Berechnung des Primärenergiebedarfs
eines Gebäudes oder Wärmenetzes die Wärme aus Biogas wie schon in der
EnEV gleichgesetzt mit der Wärme aus Erdgas, Flüssiggas, Heizöl und
Steinkohle. Dies widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu
dem Thema, auch dem vom Bundeswirtschaftsministerium selbst in Auftrag
gegebenen Begleitgutachten. Darüber hinaus gilt die Nutzungspflicht für
Erneuerbare Energien leider wie bislang nur für Neubauten und bestehende
öffentliche Nicht-Wohngebäude. Sie sollte nach Position der
Bioenergieverbände auf den gesamten Gebäudebestand ausgedehnt werden.
Zudem sollten die Erfüllungsoptionen stärker auf den Klimaschutz
ausgerichtet werden: KWK-Anlagen und Wärmenetze, die nur fossile
Brennstoffe nutzen, dürfen nicht mehr den Einsatz Erneuerbarer Energien
ersetzen. Außerdem sollte zukünftig nicht nur die Wärmeerzeugung aus
Biomethan in KWK-Anlagen als Erfüllungsoption anerkannt werden, sondern
auch die Wärmeerzeugung in einem Brennwertkessel.
Diese und weitere Verbesserungsvorschläge haben die Bioenergieverbände in einer gemeinsamen Stellungnahme zum GEG-Entwurf erarbeitet. Die Bioenergieverbände fordern die Bundesregierung dringend auf, Änderungen am geplanten Gesetz vorzunehmen und so notwendige Schritte für den Klimaschutz und die Wärmewende umzusetzen.
Über die Bioenergieverbände
Im „Hauptstadtbüro
Bioenergie“ bündeln vier Verbände ihre Kompetenzen und Ressourcen im
Bereich Energiepolitik: der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), der
Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und
der Fachverband Holzenergie (FVH). Gemeinsam bilden sie die gesamte
Bioenergiebranche ab von Land- und Forstwirten, Anlagen- und
Maschinenbauern, Energieversorgern bis hin zu Betreibern und Planern.
Das Hauptstadtbüro Bioenergie verleiht den vielen unterschiedlichen
Akteuren und verschiedenen Technologien der Bioenergiewirtschaft eine
gemeinsame starke Stimme gegenüber der Politik. Insbesondere in den
Sektoren Strom und Wärme setzt es sich technologieübergreifend für die
energiepolitischen Belange seiner Trägerverbände ein. Im Kontakt mit
politischen Entscheidungsträgern kann das Hauptstadtbüro Bioenergie auf
ein breites Unterstützernetzwerk zurückgreifen und kooperiert
insbesondere mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE). www.hauptstadtbuero-bioenergie.de
Kontakt
Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE)
Bernd Geisen
Geschäftsführer
Tel. 02 28 / 810 02 59
Mail: trvfrannnanesnnnovbraretvr.qr
Fachverband Biogas e.V. (FvB)
Mareike Fischer
Fachreferentin Politische Kommunikation
Tel. 0 30 / 2758 179 22
Mail: znervxr.svfpurennnanesnnnovbtnf.bet
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)
Axel Finkenwirth
Pressesprecher
Tel. 0 30 /31904 240
Mail: cerffrnnnanesnnnonhreaireonaq.arg
Fachverband Holzenergie im BBE (FVH)
Matthias Held
Geschäftsführer
Tel. 0 30 / 2758 179 19
Mail: uryqnnnanesnnnovbraretvr.qr
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